Der kilometerweite Weg durch den Wald liegt also hinter uns und es öffnet sich der Blick in weite Ferne
Merkwürdig, dass es mir in Tschechien gerade Wegkreuze so angetan haben, dass ich jedesmal anhalte und sie dankbar betrachte. Sie haben 40 Jahre Atheismus überlebt! Dabei hat man uns in der Schule doch gesagt (in den 60-ger Jahren): Religion ist Opium für das Volk. Erstaunlich, dass man die Zeugnisse ehemaligen Glaubens verschont hat!
6. Tag - 13.09.2024
Ich hatte im alten Pfarrhaus gut geschlafen und fragte am Morgen, ob ich eventuell noch eine weitere Nacht bleiben dürfte - das würde mir die Suche nach der nächsten Unterkunft ersparen und mir für diesen Pilgertag obendrein ein Leichtgewicht an Rucksack ermöglichen. Ich durfte bleiben ...
So fuhr ich mit dem Bus also zurück nach Chotíkov und zog los ...
Die Jakobskirche in Ledce
An einer Mauer gegenüber dem Kircheneingang wieder ein Kästchen für die Jakobspilger
Was hatte ich für ein Glück! Im Garten vor der Kirche arbeitete eine Frau, die ich gefragt hatte, ob man die Kirche besichtigen könne. Sie schloß mir die Kirche auf, und im Gespräch erfuhr ich, dass sie im Sommer im alten Pfarrhaus wohne, um den Garten zu bestellen. Manchmal würden von einem Ehepaar, das hier wohne und früher mit beeinträchtigten Jugendlichen gearbeitet habe, auch Pilger aufgenommen. Sie lud mich ins Pfarrhaus zu einem Kaffee ein.
Später kam das Ehepaaar zurück ... und ich wurde aufgenommen.
Es war noch früh am Nachmittag, und so beschloss ich, ohne Gepäck noch weiter zum Krkavec zu gehen.
Man konnte auch auf den Turm hochsteigen und die Aussicht genießen ... , doch zuvor hatte ich mich im Restaurant noch gestärkt.
Ich war auf der grünen Wegmarkierung von links oben gekommen und weiter bis zum Krkavec hochgestiegen. Ab jetzt wollte ich der roten Markierung nach Chotíkov folgen.
Das ist die Kirche von Chotíkov. Von dort fuhr ich am Abend mit dem Bus nach Pilsen und dann zurück nach Ledce zur Übernachtung.
Dies ist die heutige Strecke
(rot markiert)
Tja, wieder Regen. Was soll's! Ein Pilger nimmt das Wetter wie es ist und zieht weiter.
Im Hintergrund ist noch der Kirchturm von Chotíkov zu erkennen.
Eine böhmische Spezialität, die es im Laden in Chotíkov zu kaufen gab: Koláčky. (Kleine Küchlein, hier mit Heidelbeeren.)
Hier ist der Jakobsweg noch zu erkennen ...
... hier schon nicht mehr, bwz. er ist mit dornigem Gestrüpp so zugewachsen, dass man ihn nicht benutzen kann. Also rechts hoch auf den matschigen Acker und weiter ...
Nachdem wir ein kleines Stück auf einer Asphaltstraße zurückgelegt haben, geht es wieder durch Wald ...
Vor uns liegt jetzt Újezd nade Mší