Bilder vom Neugeschreier Fest 2025
(Fortsetzung)
Samstag, 28.06.2025
Dieser Tag wurde wieder von Hana Hentzschel und Peter Bartl vom HAW gestaltet. Es gab erneut eine hochinteressante Busfahrt, diesmal nach Kalsbad, und am Abend ein geselliges Zusammensein im Restaurant Habsburg in Böhmisch Hammer.
Die Busfahrt startete um 9:30 Uhr am Weiperter Bahnhof und brachte uns nach etwas über einer Stunde nach Karlsbad zum großen Busparkplatz, von wo aus wir per Shuttlebus zum Kaiserbad im Stadtzentrum gebracht werden sollten. Doch die Schlange der bereits wartenden Tagesbesucher war so lang, dass wir die für 11 Uhr terminierte Führung nicht mehr erreicht hätten. So wurde im Einvernehmen mit dem Busfahrer beschlossen, dass er uns so nahe wie möglich an das Kaiserbad heranbringt und wir den Rest zu Fuß gehen. Vor einem Verbotsschild für Busse setzte er uns ab, so dass wir nur noch ca. 400m zu gehen hatten.
Die Besichtigung des Kaiserbades, das am 05. Mai 1895 eröffnet worden war, wurde für mich ein überwältigendes Erlebnis. Nicht nur wegen der Schönheit der Architektur, vor allem weil mir erstmals bewusst wurde, dass durch die hohe Anzahl von Monarchen, Fürsten und Staaspolitikern, die diesen Kurort aufsuchten - auch aus anderen Ländern -, hier durch Begegnungen und Absprachen quasi europäische Politik gemacht wurde. Sowohl im Frauen- wie im Männertrakt gab es jeweils ein großes Wandgemälde, auf dem die einstigen namhaften Vertreter abgebildet waren.
Zur Eröffnung des Kaiserbades war der Kaiser leider selbst nicht erschienen - er ließ sich vertreten -, im Rahmen der Besichtigung durften wir die Pracht seines persönlichen Bades, bestehend aus einem Mini-Wasserbecken und einer ovaler Wanne für Moorbäder, bestaunen.
Überhaupt: Ich hätte nie gedacht, dass früher nur 45 km vom kargen Erzgebirgskamm entfernt, wo unsere Vorfahren in mühsamer Arbeit dem Boden ein paar Früchte abzuringen versuchten und ärmere Menschen Hunger litten, solch ein verschwenderischer Reichtumg geherrscht hatte.
Interessant war noch zu sehen, wie der Innenkomplex des Gebäudes, in dem früher die Badenwannen, insbesondere die Moorbäder, vorbereitet und dann in die Badekammern gefahren wurden, architektonisch umgestaltet worden ist: man hat alles entkernt und statt dessen dort eine Theaterbühne mit Zuschauerraum platziert, die offensichtlich gut angenommen wird. Und hier Bilder dazu:
Sonntag, 09.06.2024
Der Abschlussgottesdienst begann in der Dekanalkirche in Weipert um 09:30 Uhr. Davor erklang das große, festliche Glockengeläut aller vier Glocken.
Das war unser diesjähriges Heimattreffen.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die teilgenommen haben, und besonders auch an alle Helfer und Helferinnen!
Falls Sie sich schon den Termin des Heimattreffens in 2026 vormerken wollen:
12. -14.06.2026
Nach der Besichtigung des Kaiserbades gingen wir - vorbei am Karlsbader Theater - zum Sprudel, wo uns eine erneute Führung erwartete.
Anhand eines Modell wurde uns zunächst veranschaulicht, aus welcher Tiefe das Wasser der heißen Quellen stammt ...
... dann besichtigten wir eine Jahreszeit-Sonnenuhr, bei der der Schatten der hochgestreckten Arme - im weißen Quadrat am richtigen Monat stehend - die korrekte Uhrzeit anzeigt (allerdings wegen der Zeitumstellung nur im Winterhalbjahr) ...
... und schließlich stiegen wir in den nicht öffentlichen Untergrund unter dem Karlsbader Sprudel hinab.
Das aus der Tiefe noch oben gepresste Wasser enthält einen so hohen Anteil an Mineralien, dass die Rohre alle vier Monate von deren Ablagerung gereinigt werden müssen.
Früher meinte man, je mehr Heilwasser man trinke, desto höher die heilende Wirkung. Doch merkwürdigerweise traten unerwünschte Folgen ein. Bei diesen Bildern fällt es leicht zu glauben, dass es bei den Mineralien auch ein zuviel des Guten geben kann. Dies hat ein berühmter Karlsbader Arzt - seinen Namen habe ich vergessen - erkannt und bei einer Trinkkur maximal einen Becher Mineralwasser pro Tag empfohlen. Um ihn zu ehren, wurde deshalb im renovierten Kaiserbad im Treppenaufgang eine Büste von ihm (statt der einstigen Büste des Kaisers) aufgestellt.
Das von oben stetig tropfende warme Wasser verdunstet leicht und verleiht dadurch innerhalb mehrerer Wochen (künstlichen) Rosen und Vasen einen dekorativen mineralischen Überzug.
Dieses waagrecht verlaufende, ca. 20cm dicke Rohr ist zu Anschauungszwecken aufgeschnitten worden, um die Stärke der Ablagerung zu demonstrieren.
Dort, wo das noch warme Quellwasser in das Flüsschen im Tal fließt, haben sich im Flussbett besondere Algenkulturen angesiedelt.
Damit endet diese hochinteressante Expedition zu zwei wahren Sehenswürdigkeiten von Karlsbad, die ganz zum Schluss bedauerlicherweise noch einen Wermutstropfen dadurch erhielt, dass einer unserer Senioren -bereits am Bus angekommen - mit dem Rollator stürzte und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Nicht zuletzt dadurch waren wir - statt gegen 14:00 Uhr - erst um 16:15 Uhr in Weipert zurück, so dass der vorgesehene Besuch des Liederfestes an der Günther-Ruh nur noch kurz ausfiel.
Geselliger Abend in der Habsburg in Böhmisch Hammer:
Im großen Saal im ersten Stock
Wir betrachten das erste der Wandgemälde, auf dem die namhaften einstigen Kurgäste abgebildet wurden (rechts oben zu sehen).
Der Baderaum für den Kaiser
Der entkernte Innenkomplex mit einem neuen Theater
Nach dem Abendessen unterhält uns Lutz Röckert erneut mit vertrauten heimatlichen Melodien.
Hier können Sie 10 Sekunden lang einen Blick in den Gastraum werfen:
Dann wurde noch getanzt ...
Nachfeier vom Heimattreffen 2025 beim Frühschoppen im Gasthaus Unter den Linden