Unsere Internetseite - unser "Fenster nach Neugeschrei" auch in der Ferne - lebt ja davon, dass wir gelegentlich etwas Neues präsentieren können. Auf dieser Seite bemühen wir uns, besondere Erlebnisse in der Heimat zu veröffentlichen, um alle, denen unsere kleine Ortschaft und unsere Heimat auch am Herzen liegt, einwenig daran teilhaben zu lassen.
Heute möchte ich Sie anhand von Bildern miterleben lassen, wie das Loch im westliche Ziffernblatt der Turmuhr für diesen Winter geschlossen wurde. Die Planung für eine gründliche Sanierung des Ziffernblatts läuft noch, und die Arbeiten wären vor dem Wintereinbruch nicht mehr zu schaffen gewesen.
Als ich am Sonntagnachmittag, dem 09. Oktober, in Neugeschrei eintraf, lag die Kirche im Sonnen-schein ...
Hier sind die fehlende Teile im westlichen Ziffernblatt deutlich zu erkennen.
Am Montag stieg ich also in den Kirchturm hoch, um diesen Schaden zu beheben, denn wie man im unteren Bereich der Fenster-öffnung sehen kann, hat dort bereits Grünspann angesetzt.
Das war mein mitgebrachtes Werkzeug
Hier aus der Nähe das Loch im Ziffernblatt, das ich vor dem Herbstregen schließen wollte.
So sieht der Rand des 1,60 m großen Ziffernblatts aus der Nähe aus
Das Weiße ist der alte Kitt, der die bisherige Fensterscheibe hielt
Und hier aus der Nähe der untere Teil des Ziffernblatts
Fangen wir mit einer Bestandsaufnahme an ...
Als erstes brauche ich Strom ...
Für die in Tschechien gebräuchliche Steckdosen habe ich mir von zu Hause einen Adapter mitgebracht
Aber ich hatte mir ja zu Hause auch einen Adapter mit Verlängerungskabel gebaut (für die Pension). Das scheint zu gehen ...
Als erstes habe ich einen mitgebrachten alten Föhn angeschlossen und fast die ganze Zeit laufen lassen. So versuchte ich einwenig das durchfeuchtete Mauerwerk im unteren Bereich zu trocknen, auf dem bereits Grünspan bzw. Moss angesetzt hatte.
Nun holte ich von unten die in einem Baumarkt gekaufte Plexiglasscheibe und schob sie über meinem Kopf die steile Treppe hoch und durch die Öffnung. Schön zu sehen hier, da sie bereits das Licht von oben durchleitet ...
Jetzt habe ich alles oben. Also dann, an die Arbeit!
Wenn Sie genau hinschauen, können Sie die Plexiglasscheibe erkennen, die ich zur Probe ins Fenster gestellt habe
Das war mit die schwierigste Arbeit: den Rahmen erst einmal von den Rückständen des alten Kitts zu befreien.
Dann kam das Entfernen des losen Rostes
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eigentlich einen Probeanstrich mit scharzer Hammerite-Farbe geplant, die man direkt auf Rost auftragen kann und die ich dabei hatte. Da der weit über 100 Jahre alte Eisenrahmen aber insgesamt einer Sanierung bedarf und ich nicht wußte, ob die dann aufgetragene Farbe später hinderlich ist (z.B. beim Verzinken), habe ich letztlich davon abgesehen. Die Scheibe soll ja auch nur über den Winter Regen und Schnee abhalten.
Nun machte ich mich an die Herstellung einer Schablone aus Pappe, die als Vorlage für das Ausschneiden eines Plexiglas-Segments dienen sollte.
Inzwischen war Toni Hippmann hinzugekommen, er fotographierte beim Ausschneiden der Schablone
So, die Schablone passt in den Rundungen und nun auch am oberen Rand
Die Schablone dient nun zur Markierung der Schnittlinie auf der Plexiglasscheibe.
Das gewünschte Segment wurde sodann aus der Plexiglasscheibe herausgesägt.
Nach mehreren Korrekturen paßt es schließlich ...
nur im unteren Teil fehlt leider etwas.
Doch das ist kein Problem. Die überstehende Ecke wird als erstes abgesägt und danach aus einem noch brauchbaren alten Segment ein neues Teilstück ...
... so zugesägt, dass alles komplett abgedeckt ist.
Jetzt kommt der vorletzte Arbeitsschritt: das Abdichten der Übergänge und Ränder mit Silikon
Parallel dazu lief die ganze Zeit der alte Föhn und es will mir scheinen, als ob das Mauerwerk schon etwas trockener ist.
Nun kommt der letzte Arbeitsschritt: das Saubermachen
... bei derartigen Splittern auch dringend notwendig
Das Fenster ist geschlossen.
Das war´s.